Tourenbericht der Skitourengruppe 2021/22

Simetsberg 1840 m - Estergebirge am 05. Februar (Christian Lotter)

Corona und die Lawinenlage machten die Skitourenplanung den letzten wie auch den vorherigen Winter nicht gerade einfach. Die geplante Tour auf die Engelspitze im Lechtal haben wir aufgrund eines angespannten Lawinen-3er und einer Lawine im Gipfelbereich am Vortag getrost sein lassen. Die gute Schneelage hat sich jedoch angeboten, auch mal eine niedrigere und sonnenexponiertere Tour in den Voralpen zu gehen – der Simetsberg. Mit schönem Schnee vom Parkplatz am hinteren Ende des Walchensee ging es gemütlich über die breite Forststraße und später durch den Wald hinauf bis wir ins freiere Gelände kamen. Der Gipfelhang sah fantastisch aus und wir freuten uns über die gute Tourenwahl. Als Lohn gab es Sonne satt am Gipfelkreuz mit entspannter Rast und dann ein paar fluffige Abfahrtsschwünge über das freie Almgelände. Rasant ging es dann noch durch den Wald und den Forstweg zurück zum Auto, bevor es zu warm und der Schnee zu klebrig wurde.

Die anderen Touren musste ich wegen Corona leider absagen. In der kommenden Saison versuche ich es wieder mit Engelspitze, Grünstein-Umfahrung und Alpspitze

Weitalpspitz 1870 m - Ammergauer Alpen am 13. Februar (Andy Richter)

Robert Sch., Robert W. und Ruth: Wir wollten eigentlich heute nach Österreich ins Navistal fahren. Wegen der angespannten Lawinensituation dort (Altschneeproblem und Lawinenwarnstufe 3) haben wir uns kurzfristig für diesen eher untypischen Skitourenberg entschieden. Herrlichstes Wetter und eine hier entspannte Lawinensituation haben uns bei diesem Ausweichziel sehr viel Freude bereitet. Ein gemeinsamer Schneedeckentest (ECT) gibt uns aufschlussreiche Informationen über die aktuelle Lawinensituation hier. Nächsten Winter werden wir uns wiedersehen, um den herrlichen Osthang zu befahren!

Ausbildungstour zum Juifen 1988 m - Karwendelgebirge am 27. Februar (Michij.. Kugelmann und Andy Richter)

Dank des spontanen Mitkommens von Andy können wir mit 8 statt nur 6 Teilnehmern – bunt gemischt aus Jung und Alt – erfahrene, „alte Hasen“ aber auch hoch motivierte Skitouren- Neulinge aus dem vorangegangenen Intensivkurs zu einer Ausbildungstour bei herrlichem Wetter aufbrechen.

Unser Weg führt uns über die Falkenmoos-, Großzemm- und Lämpereralm schließlich nach einer steilen Hangquerung unterhalb der Marbichlerspitze hinauf zum Gipfel des Juifen. Neben dem Karwendel- Panorama lernen wir an diesem Tag die Anwendung des „Lawinenmantras“, der DAV- Methode zur kontinuierlichen, strategischen Risikobewertung vor und während einer Skitour. Außerdem dürfen alle Teilnehmer bei einen ECT- Schneedeckentest „in die Schneedecke schauen“ und wir besprechen ausführlich die gängigen Lawinenprobleme und Gefahrenzeichen im Gelände.

Bei den großartigen Bedingungen darf natürlich auch das Skifahren nicht zu kurz kommen und so nehmen wir noch einen Gegenanstieg in Kauf, um bei der Abfahrt unsere Spuren noch ein paar Höhenmeter mehr in den frischen Pulverschnee zeichnen zu können. Bei der abschließenden Einkehr auf der Falkenmoosalm freuen sich alle an dem netten Miteinander in der Gruppe und sind sich einig, dass es viel Freude macht, als „bunt gemischter Haufen“ auf Tour zu sein.

Skitour Roter Stein 2366 m - Lechtaler Alpen am 12. März (Michij.. Kugelmann)

Obwohl die Tour um eine Woche verschoben werden musste, durfte ich zusammen mit sechs Teilnehmern einen wunderbaren Skitag in den Lechtaler Alpen verbringen. Wir starten in Bichelbächle und erreichen nach einem langen (und auch kraftzehrendem) nordseitigen Anstieg mit Harscheisen das Skidepot am Nordgrat des Roten Stein. Die Bedingungen sind ideal (stabiles schönes Wetter, sehr sichere Lawinenlage, ausreichend Schnee) und so können wir es an diesem Tag wagen die Ski auf den Rucksack zu packen und mit Steigeisen an den Füßen zum Gipfel weiterzugehen, um von dort die Option zu haben evtl. eine alternative Abfahrt auf der anderen Seite angehen zu können. Für einige doch eine neue und spannende Erfahrung in beeindruckendem, alpinem Gelände.

Oben angekommen bieten sich tatsächlich zwei fahrbare – und heute auch lawinensichere – Möglichkeiten für die Abfahrt an und so überschreiten wir den Gipfel, steigen den Grat ein kurzes Stück zu Fuß gen Süden ab und können dann mit Ski in die südlichere Rinne einzufahren. Nach den ersten etwas engen und recht steilen Höhenmetern weitet sich der Hang und wir können das Skifahren dank des perfekten Firns in vollen Zügen genießen. So hängen wir auch hier noch ein paar zusätzliche Höhenmeter Richtung Fernpass dran, die wir dann – mittlerweile im T-Shirt – natürlich auch wieder aufsteigen müssen. Nach einigen wenigen Schwüngen müssen wir nochmals ein Stück nach oben, um wieder ins richtige Tal unserer Aufstiegsspur zu gelangen. Hier erwartet uns „nach der Kür die Pflicht“ – der Schnee in den nordseitigen Hängen ist windgepresst hart und das Skifahren zwischen den Latschen im unteren Teil erfordert noch einmal volle Aufmerksamkeit. 

Schließlich kommen aber alle gesund und glücklich im Tal an und wir können den Tag später in Weilheim noch bei einer Corona- konformen Nachbesprechung der Tour mit Kaffee Bier und Chips auf unserer Terrasse ausklingen lassen.