Obwohl die Tour um eine Woche verschoben werden musste, durfte ich zusammen mit sechs Teilnehmern einen wunderbaren Skitag in den Lechtaler Alpen verbringen. Wir starten in Bichelbächle und erreichen nach einem langen (und auch kraftzehrendem) nordseitigen Anstieg mit Harscheisen das Skidepot am Nordgrat des Roten Stein. Die Bedingungen sind ideal (stabiles schönes Wetter, sehr sichere Lawinenlage, ausreichend Schnee) und so können wir es an diesem Tag wagen die Ski auf den Rucksack zu packen und mit Steigeisen an den Füßen zum Gipfel weiterzugehen, um von dort die Option zu haben evtl. eine alternative Abfahrt auf der anderen Seite angehen zu können. Für einige doch eine neue und spannende Erfahrung in beeindruckendem, alpinem Gelände.
Oben angekommen bieten sich tatsächlich zwei fahrbare – und heute auch lawinensichere – Möglichkeiten für die Abfahrt an und so überschreiten wir den Gipfel, steigen den Grat ein kurzes Stück zu Fuß gen Süden ab und können dann mit Ski in die südlichere Rinne einzufahren. Nach den ersten etwas engen und recht steilen Höhenmetern weitet sich der Hang und wir können das Skifahren dank des perfekten Firns in vollen Zügen genießen. So hängen wir auch hier noch ein paar zusätzliche Höhenmeter Richtung Fernpass dran, die wir dann – mittlerweile im T-Shirt – natürlich auch wieder aufsteigen müssen. Nach einigen wenigen Schwüngen müssen wir nochmals ein Stück nach oben, um wieder ins richtige Tal unserer Aufstiegsspur zu gelangen. Hier erwartet uns „nach der Kür die Pflicht“ – der Schnee in den nordseitigen Hängen ist windgepresst hart und das Skifahren zwischen den Latschen im unteren Teil erfordert noch einmal volle Aufmerksamkeit.
Schließlich kommen aber alle gesund und glücklich im Tal an und wir können den Tag später in Weilheim noch bei einer Corona- konformen Nachbesprechung der Tour mit Kaffee Bier und Chips auf unserer Terrasse ausklingen lassen.